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14.11.2002, Therapie an Körperbehinderten Schule in Gefahr

Über die Auswirkungen der im Landeshaushalt für das kommende Jahr vorgesehenen Streichung der Landeszuwendung für den Therapeutischen Dienst an den Schulen für Körperbehinderte informierte sich der heimische Landtagsabgeordnete Hubert Schulte in der Felsenmeerschule – Westf. Schule für Körperbehinderte Hemer. Schulleiter Falk Hamm und Hans-Michael Gruß vom Träger der Schule dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigten die entstehenden Probleme auf.


v.l. Schulleiter Falk Hamm, Hubert Schulte MdL,
Hans-Michael Gruß vom LWL

Der Therapeutische Dienst an der Körperbehindertenschule ist vom Schulträger als freiwillige Aufgabe eingerichtet. Derzeit werden 60% der Personalkosten der Therapeuten an der Schule vom Land getragen. Jeweils 20% werden vom LWL und den Krankenkassen beigesteuert. Wird die Mittelstreichung umgesetzt, ist mit einer deutlichen Verringerung der 15 ½ Stellen im Therapeutischen Dienst zu rechnen. Dabei hätte die Schule aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen sogar eine weitere halbe Therapeutenstelle im kommenden Jahr benötigt. Eine ausreichende Therapeutische Versorgung der derzeit 255 Schülerinnen und Schüler parallel zum Unterricht wäre nicht mehr möglich. Die Weiterführung der Schule als Ganztagsschule geriete in Gefahr. Die Eltern der behinderten Kinder und Jugendlichen müssten sich außer der Schulzeit um geeignete Therapieangebote bemühen. „Dies ist eine ungeheute Belastung für alle Beteiligten“, so Schulleiter Hamm und verwies auf die Größe des Einzugsgebietes. Tägliche Fahrzeiten von bis zu 3 Stunden für Hin- und Rückfahrt sind die Regel. Die Schüler müssten dann mit anderen Patienten um Termine in den ohnehin stark frequentierten Nachmittags- und Abendzeiten kämpfen. So entstünden lange Wartelisten und der Erfolg der Therapie sei auch aufgrund des vermehrt entstehenden Stresses und der kürzeren Therapieeinheiten gefährdet. Hans-Michael Gruß betonte, dass sich die Verzahnung von pädagogischen, therapeutischen und pflegerischen Maßnahmen über Jahre bestens bewährt haben. Nur sie ermögliche eine optimale Förderung der jungen Menschen.

Physio- und Ergotherapie gehören zu einer Schule für Körperbehinderte genauso wie Unterricht und das Erlernen der sogenannten Kulturtechniken. Ohne die an den Schulen angebotenen Therapien ist ein Unterricht teilweise gar nicht möglich. Nach längerem Sitzen bzw. konzentriertem Arbeiten ist es für die Schülerinnen und Schüler notwendig, dass Muskeln gelockert, Sehnen gestreckt und Verkrampfungen gelöst werden.

Hubert Schulte zeigte sein Unverständnis darüber, dass die rotgrüne Landesregierung ausgerechnet bei den im Leben benachteiligten Körperbehinderten den Rotstift ansetzt. Einig waren sich alle am Gespräch Beteiligten, dass es dringend einer gesetzlichen Regelung für die Beschäftigung von therapeutischem Personal bedarf, um den bislang erreichten Qualitätsstandard an den Körperbehindertenschulen dauerhaft zu sichern.

 

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