Plenarreden

Home

Persönlich

Wahlkreis

Vor Ort
  Plenarreden
  Aktionen / Besuche

Presse

Landtagsbesuche

Landtag aktuell

Kontakt

CDU
18.01.2006, Plenarrede, Gebäudesanierungsprogramm

"Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!
Wir sehen die Gebäudesanierung als einen Beitrag, die Klimaschutzziele zu verwirklichen. Sie sind nur zu erreichen, wenn konsequent alle Möglichkeiten genutzt werden, die Energieverschwendung einzudämmen. Dabei wird gerade bei älteren Gebäuden die Energie nicht effektiv genutzt. Mehr als die Hälfte der deutschen Wohngebäude wurde vor 1978 gebaut - zu einer Zeit, in der Klimaschutz und Energiekosten noch nicht die heutige Bedeutung hatten. Vielfach standen allerdings noch nicht die entsprechenden Materialien zur Verfügung. Demzufolge erfüllen diese Gebäude die heutigen Ansprüchen an Heizungssystem und Wärmedämmung nicht mehr. Etwa 80 Prozent des gesamten Energiebedarfs eines Hauses werden für die Raumwärme benötigt. Die Wärme wird aber wegen unzureichender Wärmedämmung zu schnell durch Türen, Fenster, Wände oder durch das Dach nach draußen geleitet. Aufgrund des hohen Energiebedarfs älterer Gebäude kann man durch den entsprechenden Einsatz von Wärmedämmmaßnahmen und Heizungserneuerungen Energieeinsparungen von über 70 Prozent erreichen.
Diese mögliche Energieeinsparung gilt es zu erzielen. So ist die Initiative der Bundesregierung durch Auflegen eines Förderprogramms zur Gebäudesanierung die Energieverschwendung zu reduzieren nur zu begrüßen. Jährlich ein Fördervolumen von 1,5 Mrd EURO ist wirklich ein bemerkenswerter Beitrag. Mit der Gebäudesanierung werden mehrere, mindestens drei positive Wirkungen erzielt: Erstens. Energieeinsparung ist auch gleichzeitig ein Beitrag zur CO2 -Reduzierung. Je mehr Energie eingespart wird, desto weniger klimaschädliches CO2 gelangt in die Atmosphäre.
Der zweite positive Effekt entsteht auf dem Arbeitsmarkt. Gebäudesanierung ist arbeitsintensiv. Jedes Gebäude erfordert eine individuelle Lösung. Die beginnt bereits mit den entsprechenden Beratungen. Es gibt keine Gebäudesanierung von der Stange. So sind hier die Baufachleute gefragt. Der Einbau neuer Fenster mit Mehrfachverglasung, der Aufbau von Gerüsten für die Wärmedämmung oder das Anbringen der Wärmedämmung sind nur einige Bereiche, die hier als Beispiele genannt werden. Diese Maßnahmen sind aber nicht durch Maschinen zu erledigen. Egal ob eine Optimierung erfolgt oder ob gar ein komplettes neues Heizungssystem welcher Art auch immer installiert wird - Handwerker sind gefragt. Gerade bei der Gebäudesanierung kommt eine Vielzahl von Handwerkern mit ihrem speziellem Wissen und Können zum Einsatz.
Der dritte positive Effekt kommt den Gebäudenutzern zu Gute. Die Betriebskosten für Raumheizung sind heute ein bedeutender Anteil der immer höher steigenden Nebenkosten. Da nicht zu erwarten ist, dass die Energiekosten noch mal sinken, sind Maßnahmen zur Energieeinsparung gleichzeitig ein beachtenswerter Beitrag zur Senkung der Wohnungskosten, eine Investition in die Zukunft. In Gesprächen mit Vermietern erfährt man, dass bei Abschluss eines Mietvertrages die Höhe der Heizungskosten für die Wohnung bei Mieterinnen und Mietern eine immer größere Rolle spielt.
Bei diesem Vorteil durch das Förderprogramm der Bundesregierung ist zu erwarten, dass auch der erforderliche Eigenmittelanteil der Gebäudebesitzer bereit gestellt und so ein Vielfaches der Fördermittel aktiviert wird.

Meine Damen und Herren, nun hat es ja von der alten Landesregierung nicht besonders viele richtungweisende Initiativen gegeben. Doch ausgerechnet eine der begrüßenswerten Initiativen, nämlich die Förderung des Gebäudecheck ist von der alten Landesregierung abgesetzt worden. Es ist zu begrüßen, dass die neue Landesregierung beschlossen hat, dass dieses erfolgreiche Beratungsmodell auch im Jahre 2006 weitergeführt wird. Nun kommen ausgerechnet die Grünen her, die selben Grünen, die mitverantwortlich für das Auslaufen der Energiecheckförderung sind und wollen sich als Vorreiter für die effektive Umsetzung des Förderprogramms der Bundesregierung in Szene setzen. Was davon zu halten ist überlasse ich Ihnen. Sie können sich darauf verlassen, dass die jetzige Landesregierung und die sie tragenden Koalitionsfraktionen die Chance, die das Förderprogramm der Bundesregierung bietet, auch konsequent nutzt.
Vielen Dank."